Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Mahamat Ali Alhadji

Mahamat Ali Alhadji, Dr. des.

Alumnus

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Dr. Ali Alhadji war von 2013 bis 2017 Stipendiat des Graduiertenkollegs. Seit 2017/2018 ist er Koordinator der DaF-Abteilung und Senior Lecturer am Fremdspracheninstitut der École Normale Supérieure in Maroua, Kamerun.

Abstract des Dissertationsprojekts

Migrantenliteratur und Strategien der Wortergreifung. Untersuchung zu Rafik Schami, Jusuf Naoum und Amin Maalouf


"National-Literatur will jetzt nicht viel sagen, die Epoche der Welt-Literatur ist an der Zeit und jeder muß jetzt dazu wirken, diese Epoche zu beschleunigen". Fast zwei Jahrhunderte nach Goethes berühmtem Satz stellt man fest, dass die Nation immer noch eine zentrale Kategorie in der Literatur bleibt. Als Beweis für diesen literarischen Nationalismus sei nur an die Bezeichnungen "Migrantenliteratur", "Frankophone Literaturen", "Commonwealth Literature" usw. erinnert, die von den literarischen Institutionen im Westen geschaffen werden, um zwischen den literarischen Machtzentren und ihren Peripherien zu unterscheiden.
Das vorliegende Forschungsprojekt befasst sich mit drei Autoren, die auf Grund ihrer Biographien und ihrer Schreibweisen die Konzeption einer Nationalliteratur in Deutschland und Frankreich in Frage stellen. Es geht darum die Strategien zu untersuchen, die von den Libanesen Jusuf Naoum und Amin Maalouf und dem Syrer Rafik Schami entwickelt werden, um im literarischen Feld ihres jeweiligen Aufnahmelandes symbolisches Kapital zu erwerben. Es wird auch gezeigt, welchen Einfluss ihr jeweiliges soziales und kulturelles Kapital sowohl auf die Produktion als auch auf die Rezeption ihrer Texte hat, die in der Sprache ihres Aufnahmelandes (Deutsch für Schami und Naoum, Französisch für Maalouf) verfasst werden. Anschließend wird die Frage beantwortet, was es für einen Araber bedeutet, sich literarisch auf Deutsch bzw. auf Französisch zu betätigen, was notwendigerweise zu einem Vergleich des Funktionierens von zwei europäischen literarischen Feldern führt und zur Ermittlung der Stellung, die die Migrantenliteratur in ihnen einnimmt.

Publikationen

"Jusuf Naoums Kaffeehausgeschichten: ein neues Genre in der deutschen Literaturlandschaft?". In: Metin Toprak, Ali Osman Öztürk (Hgg.): Migration und kulturelle Diversität. Tagungsbeiträge des XII. Türkischen Internationalen Germanistik Kongresses. Bd. I: Literatur- und Übersetzungswissenschaft, Frankfurt a. M.: Lang, 2015, S. 147-158.

"Des littératures de ghetto? Quelques remarques à propos de la situation des 'écrivains venus d'ailleurs' en Allemagne et en France". In: David Simo (Hg.): Pratiques herméneutiques interculturelles. Mélanges en hommage à Alioune Sow, Yaoundé: Éditions CLE, 2015, S. 139-154.

"Enzensberger, Fanon, Nirumand: Zur 'politischen Alphabetisierung' Deutschlands in den sechziger Jahren". In: Kaliao. Revue pluridisciplinaire de l'Ecole Normale Supérieure de Maroua (Cameroun), Série Lettres et Sciences Humaines, 3.6 (2011), S. 191-217.

"Wider den Kulturenkampf. Goethe- und Canetti-Rezeption in Fawzi Boubias Heidelberg-Marrakesch, einfach". In: Constantin Sonkwé Tayim, Hyacinthe Ondoa und Jean-Bertrand Miguoué (Hg.): Postkoloniale Blickpunkte: Betrachtungen der Interkulturalität in Literatur, Film und Sprache. Festschrift für David Simo zum 65. Geburtstag, Leipzig: Leipziger Universitätsverlag, 2017, S. 25-39.