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Jeannot Moukouri Ekobe

Jeannot Moukouri Ekobe, Dr. des.

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Dr. des. Ekobe war von 2016 bis 2020 Doktorand am Graduiertenkolleg.

Abstract des Dissertationsprojekts

Die (Re-)Imagination des Nationalen in Zeiten der Transformation. Eine afropäische ästhetische Intervention

Die Forschungsarbeit untersucht, wie Léonora Miano (La Saison de l’ombre ), Diran Adebayo (Some kind of Black) und SchwarzRund (Biskaya), drei AutorInnen aus dem ethnischen Rande ihrer jeweiligen Nationen (Frankreich, England, Deutschland), den Moment der Transformation in diesen Nationen durch eine immer stärkere Transnationalisierung der Lebenswelt ergreifen, erzählen und aushandeln. Mit Hilfe verschiedener Analysemethoden, inspiriert von postkolonialen Theorien, Cultural Studies, Afro-Feminismus, Intersektionalität und Critical Whiteness Studies, werden die unterschiedlichen ästhetischen Strategien der SchriftstellerInnen und die von ihnen erzielten Ergebnisse untersucht. Während Léonora Miano versucht, die Erinnerung an den Sklavenhandel in die französische Nationalerzählung einzufügen, betont Diran Adebayo die Heterogenität und ethnische Fragmentierung der britischen Nation. Bei SchwarzRund schließlich ist die Wortergreifung nicht nur eine Gelegenheit, die historischen Verbindungen zwischen der deutschen Nation und der „Schwarzen Welt“ zu rekonstruieren, sondern auch eine legitime Zugehörigkeit der Afrodeutschen zur deutschen Nation auszuhandeln. Darüber hinaus ermöglicht ihr diese Wortergreifung, die bisher in der deutschen Literatur vernachlässigte Erfahrung der Afrodeutschen hervorzuheben. Vor dem Hintergrund einer immer stärkeren Transnationalisierung/Transformation des Lebensraums erweist sich die Literatur dieser Menschen aus (post) kolonialer Migration als eine besondere Form der Imagination aus der Schwarzen Peripherie der betreffenden Nationen. Diese Imagination setzt sich kritisch mit der Frage des Nationalen auseinander.