Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Emiel Nachtegael

Emiel Nachtegael, M.A.

ehemaliger Doktorand

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Emiel Nachtegael war von 2015-2017 Stipendiat des Graduiertenkollegs. Seit 2017 ist er Stipendiat an der Universität von Stockholm, Schweden.

Abstract des Dissertationsprojekts

Meine Dissertation möchte die Möglichkeit einer Transposition der Lévi-Strauss'schen "Literarischen Anthropologie" auf die World Literary Studies untersuchen. Falls eine solche Annäherung durchgeführt werden kann, bietet die Lévi-Strauss'sche Kulturanthropologie, wenn sie flexibel angewandt wird, eine neue, interdisziplinäre Perspektive in Bezug auf einige methodische Bedenken, die sich auf ein Lesemodel des "Universellen" beziehen.
Während die World Literary Studies das hermeneutische Teil-Ganzes-Dilemma der Nationalphilologien auf der Ebene globalen Schreibens fortschreiben (vgl. Damrosch 2009) und in diesem Zusammenhang häufig mit einer 'Zentrum/Peripherie'-Terminologie argumentieren, hat die Lévi-Strauss'sche Anthropologie solche Unterscheidungen schon vor fünfzig Jahren aufgehoben und eine dezentrierte Perspektive auf verschiedene Kulturen der Welt eingenommen, einen anthropologischen "regard de loin" (Fernsicht).
Ausgehend von einigen Punkten in Levi-Strauss' Oeuvres möchte ich eine narratologische Methodik für die moderne, d.h. post-mythische, Literatur entwickeln. Ich werde diese Ergebnisse dann mit den beiden derzeit prominentesten Lesestrategien der World Literary Studies vergleichen. Zuerst werde ich einigen Fallstudien David Damroschs eine durch die Lévi-Strauss'sche Lesart inspirierte Analyse entgegenstellen. Zudem werde ich auch Morettis Modell des "distant reading" anhand einer Reihe von digitalen Laborexperimenten, die von Lévi-Strauss selbst vorgeschlagen wurden, evaluieren.
Meine Arbeit wird schließlich untersuchen, in wie fern ein Modell für ein vereinheitlichtes "close-distant" Lesen, wie es von Damrosch erhofft wird, durch eine Komplementärführung der vergleichenden Mythologie von Lévi-Strauss mit einer konventionell komparatistischen Perspektive und Morettis "vergleichender Morphologie" in die Praxis umgesetzt werden kann

Publikationen

"Coming home to modern Japan. An Orphic dialogue between Japan and the West in H. Murakami’s Norwegian Wood", The IAFOR Journal on Literature and Librarianship 2.2 (2013), S. 33-52. (Link zum PDF) 

"New Dutch Pathways in Literary Analysis. Review of Vooys 33:2 (2015), special theme issue on 'The Fundamentals of Literary Theory,'" Journal of Dutch Literature, 8 (1). (Link zur Website)