Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Carolin Fleischer-Heininger, Dr.

Globalisierungsentwürfe im epischen, dramatischen und filmischen Werk von Terayama Shūji

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Seit 2015 ist Dr. Carolin Fleischer-Heininger wissenschaftliche Mitarbeiterin am Japan-Zentrum der LMU München.

Abstract des Dissertationsprojekts

Der Künstler Terayama Shūji (1935-83) kann als wichtige Schlüsselfigur der intellektuellen und globalisierten Gegenkultur im Japan der Nachkriegszeit beschrieben werden. Gegenwärtig besitzt dieser einst transgressive Antiheld hohe Bekanntheit in der Kunst-, Kultur und Bildungslandschaft Japans; sein Werk wird umfangreich erforscht, gelehrt, ausgestellt und aufgeführt.
In Europa und Nordamerika hingegen kennt man Terayama kaum. Entsprechend rar sind hier Untersuchungen zu seinem Werk. Die wenigen vorliegenden Studien bzw. Aufsätze befassen sich vorrangig mit Terayamas dramatischem Schaffen und konzentrieren sich somit auf ein einzelnes von vielen Arbeitsfeldern des Künstlers, zu denen u.a. traditionelle japanische Lyrik, Erzählprosa, Essayistik, Radioskripte, Filme sowie Fotografien zählen. Wissenschaftliche Studien, die Terayama im Kontext von Globalisierungsprozessen betrachten, liegen bisher nicht vor.
Diese Forschungslücke will das Dissertationsprojekt bearbeiten. Insbesondere soll mit den Mitteln der Intermedialitätsforschung untersucht werden, wie in ausgewählten literarischen, dramatischen und filmischen Werken Terayamas Globalisierungsentwürfe und Verflechtungen mit Globalisierungsprozessen gestaltet werden. Dabei sollen die folgenden Punkte im Fokus der Analyse liegen:

  1. Terayama Shūjis künstlerische Selbstperformance als Globetrotter;
  2. sprachliche, künstlerische und literarische Entwürfe der Globalisierung;
  3. Globalisierungsprozesse auf internationaler Ebene (zwischen Japan und der USA sowie zwischen Japan und Ostasien);
  4. Globalisierungsprozesse in der Lokalität der entlegenen nordjapanischen Tsugaru-Region

Publikationen

"Moderne? Globalisierung? Post-Bubble-Japan? Überlegungen zur Produktivität von Epochenbegriffen und deren Konjunkturen für die literaturwissenschaftliche Japanforschung". In: Steffen Döll / Marc Nürnberger (Hgg.): Weile, ohne zu wohnen: Festschrift für Peter Pörtner zu seinem 66. Geburtstag. Hamburg: OAG (= MOAG 150), 2019, S. 321–357.

Mit S. Schenk (Hg.): 2. Forum für literaturwissenschaftliche Japanforschung: Arbeitspapiere, München: LMU, 2015. Web.

"Transgression, Identifikation, Projektion? Zur Rezeption von Terayama Shūji im Kontext von lokaler, nationaler und globaler Kultur". In: L. Gebhardt, E. Schulz (Hgg.): Neue Konzepte japanischer Literatur? Nationalliteratur, literarischer Kanon und die Literaturtheorie. Referate des 15. Deutschsprachigen Japanologentags – Literatur II, Berlin: EB Verlag, 2014, S. 165–202.

"Terayama Shūji: Werft die Bücher weg, geht auf die Straßen", kommentierte Übersetzung. In: Kokusai Terayama Shūji Gakkai 国際寺山修司学会: Terayama Shūji kenkyū 6: Botsugo 30 nen kinen tokushū 寺山修司研究第6号:没後30年記念特集, Tōkyō: Bunka Shobō Hakubunsha, 2013, S. 186-230.

"'Satellite Office' auf Zeit: Vom demografischen Wandel im ländlichen Japan" / "Satellite Office: Tackling demographic change in rural Japan". In: DIJ Newsletter, 47, April 2013, http://www.dijtokyo.org/publications/DIJ-NL47_deutsch.pdf, S. 2.

"Demonstrieren gegen die Kernkraft: Vom Vielklang der Gegnerschaft und professionellem Protest". In: Kaihō: Zeitschrift der Deutsch-Japanischen Gesellschaft in Bayern e. V. (January/February 2013), S. 31–32. Web.