Dr. Jernej Habjan

Dr. Habjan ist Research Fellow am Institute of Slovenian Literature and Literary Studies, ZRC SAZU Research Centre (Ljubljana). Von 2012 bis 2014 war er als Postdoktorand am Kolleg tätig.

Abstract des Forschungsprojekts

Weltliteratur als Bindeglied zwischen Globalisierung und Literatur. Der Fall des Pariser Topos der Onkel und Neffen

Paris – Benjamins und Harveys Hauptstadt der Moderne, sowie Casanovas und Morettis Zentrum der Weltliteratur – dient als Blickpunkt, von dem aus ein Textkorpus qua Textkorpus betrachtbar wird. Die ausgewählten Texte, die allesamt Paris als Schauplatz haben, führen das Thema der Onkel und Neffen ein und modellieren es in einer materialistischen Weise. Es sind dies Diderots Le Neveu de Rameau, Marx' Der achtzehnte Brumaire des Louis Bonaparte, Althussers L'avenir dure longtemps und Jacques-Alain Millers Le Neveu de Lacan. Ihre jeweiligen historischen Kontexte sind die Aufklärung im vorrevolutionären Frankreich, die Französische Februarrevolution 1848 und die strukturalistische Bewegung in Frankreich nach dem Mai 1968. Eine Reihe von Texten über Jean-François Rameau, Louis Bonaparte, Louis Althusser und Jacques-Alain Miller als Neffen von Jean-Philippe Rameau, Napoleon Bonaparte, einem gewissen Louis Althusser und Jacques Lacan kann folglich vom Standpunkt einiger der wichtigsten welthistorischen Momente der Geschichte von Paris aus gelesen werden. Eine Serie von Quasi(auto)biographien wird somit zur Geschichte des Materialismus von der Aufklärung über den historischen Materialismus bis zum Strukturalismus, d. h. zur Geschichte vom Anbruch und von der immanenten Kritik des Aufklärungsprojektes.

Ausgewählte Publikationen

Herausgeberschaften

zusammen mit Fabienne Imlinger (Hgg.): Globalizing Literary Genres. London/New York: Routledge, 2016.

zusammen mit Suman Gupta and Hrvoje Tutek (Hgg.): Academic Labour, Unemployment and Global Higher Education. London: Palgrave Macmillan, 2016.