Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Martina Kübler

Martina Kübler, Dr. des.

Alumna

Dr. des. Kübler war von 2016-2020 Doktorandin am Graduiertenkolleg. Seit Sommer 2019 ist sie Mitarbeiterin im Projekt „Transformationen viktorianischer Abenteuerliteratur: Großstadtfiktionen der Moderne und postkoloniale Rewritings“ der DFG-Forschungsgruppe "Philologien des Abenteuers" an der LMU.

Abstract des Dissertationsprojekts

'Imperial Discomfort': Männlichkeit und versehrter Körper in der anglophonen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts

Mein Dissertationsprojekt stellt die Hypothese auf, dass Prozesse der Globalisierung in der englischsprachigen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts anhand von Figuren mit körperlicher Behinderung dargestellt und verhandelt werden. Dabei transferieren literarische Texte die Dynamiken des 'Empire' (Hardt und Negri) – darunter zum Beispiel Aufstieg und Untergang des Britischen Empire sowie Ausbreitung der amerikanischen Welthegemonie – als Narben, Schwächen oder Beeinträchtigungen auf den Körper des bisher unmarkierten weißen Mannes. Konnten die Wunden und Verstümmelungen der Piraten und Sehfahrer in den Entdeckernarrationen des 19. Jahrhunderts noch als Symbole der Männlichkeit oder als besonders ehrbare Opferung zugunsten des Kapitalismus und Imperialismus gelesen werden, so erfordern Modernistische Texte des frühen 20. Jahrhunderts jedoch eine Umdeutung des Topos der körperlichen Behinderung. Mein Forschungsprojekt hinterfragt daher die These, dass Modernistische Texte unpolitisch seien. Vielmehr soll gezeigt werden, wie auf Basis des "inakzeptablen" Körpers mit Behinderung Fragen des imperialen Raumes, von Abwesenheit und Mangel, von white supremacy, Beherrschung und Othering verhandelt werden. Der Körper mit Behinderung soll mit Blick auf seine imperialen Implikationen einer Relektüre unterzogen werden, indem gefragt wird, inwiefern er die Fragmentierung, Komplexität und Unvollkommenheit des "Empire" spürbar macht.

Publikationen

“’Isn’t it pretty to think so?’ – Disability and the Queering of Masculinity in Hemingway’s The Sun Also Rises and D.H. Lawrence’s Lady Chatterley’s Lover”. Representations of the Male Body. Pal-grave Studies in (Re)Presenting Gender. Eds. Carmen Dexl and Silvia Gerlsbeck. London: Pal-grave Macmillan, 2021. (forthcoming)