Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Eleonore Zapf

Dr. des. Eleonore Zapf

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Dr. Zapf war von 2012 bis 2017 Stipendiatin des Graduiertenkollegs. Sie schloss ihre Dissertation im Frühjahr 2017 ab und verteidigte sie im Sommer desselben Jahres. Von Oktober bis Dezember 2017 erhielt sie eine Post-doc Anschubstelle des Graduate Center Language and Literature der LMU. Seit Januar 2018 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Hispanistik der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Bereich Lateinamerikanistik).


Abstract des Dissertationsprojekts

Ungeheurer Atlantik. Absenz und Wiederkehr in ausgewählten atlantischen Poetiken

Während der Atlantik in Antike und Mittelalter noch als unüberwindbares mare tenebrosum, als Meer der Finsternis gilt, verwandelt er sich nach den ersten Eroberungsfahrten in einen Raum der konflikthaften Begegnung mit dem Unbekannten, und wird schließlich durch die transatlantische und immer mobilere Perspektive moderner Globalisierung zum Raum der Bewegung und der ständigen Aushandlung zwischen verschiedenen kulturellen Konzepten. Doch auch der moderne, aufgeklärte, genau auf Karten verzeichnete Atlantik, auf dem sich die Welten scheinbar zu einer Gleichzeitigkeit und "Einräumigkeit" verbinden, ist nicht ganz geheuer. Das "Unbewusste der Kultur" (Lachmann) taucht auf unheimliche Weise in der modernen poetischen Imagination wieder auf und konfrontiert die Kulturgeschichte mit ihrem Vergessenen und Abwesenden.
Aus einer kulturgeschichtlichen Perspektive soll mithin anhand der Zusammenführung der Theorien des Gespenstischen (Derrida) und der postkolonialen Ansätze über den Atlantik (Gilroy; Mignolo und Ortega; Brathwaite) die Lyrik im 20. Jahrhundert von Pessoas bis Walcott betrachtet werden, in der die vielschichtigen Raum-Zeit-Zusammenhänge des ungeheuren Atlantiks in unterschiedlicher Weise imaginiert werden. Die Dissertation soll dabei anglozentrische Ansätze zum Atlantik um hispanoamerikanische, lusitanische und karibische Sichtweisen erweitern. Zu behandelnde Dichter sind u.a. Fernando Pessoa, José Lezama Lima, Édouard Glissant und Derek Walcott.

Publikationen

"Unter(wasser)welt". In: Thomas Erthel und Robert Stockhammer (Hgg.): Welt-Komposita. Paderborn: Fink, 2020.

"Porque el agua es Proteo. Wasser und sich wandelnder Mythos in der Lyrik von Jorge Luis Borges und José Lezama Lima". In: Daniel Graziadei, Federico Italiano, Christopher F. Laferl, Andrea Sommer-Mathis (Hgg.) Mythos - Paradies - Translation. Kulturwissenschaftliche Perspektiven. Bielefeld: transcript, 2018. 175-188.

"Ausencias. Estructuras temporales y espaciales en textos de Julio Cortázar y Adolfo Bioy Casares". In: Daniel Graziadei, Michael Rössner (eds.): La narración entre lo fantástico y la posmodernidad, Hildesheim/Zürich/New York: Olms, 2018.

"'We were a ghastly crew': Gespenstige Schiffe und ruheloses Schreiben bei Samuel Taylor Coleridge und Arthur
Rimbaud". In: Arcadia: International Journal of Literary Culture, Vol. 51, Nr. 2 (Nov 2016), p. 325-343.

"Das Politische Potential der Lyrik: ein Interview mit Marko Pogačar". In: Andreas Hölzl, Matthias Klumm, Mara Matičevic, Thomas Scharinger, Johannes Ungelenk, Eleonore Zapf (eds.): Politik der Metapher, Würzburg: Königshausen & Neumann, 2015, p. 265-270.

Übersetzungen

Pessoa, Fernando: Der Seemann. Ein statisches Drama. Deutsch/Portugiesisch. Aus dem Portugiesischen von Oliver Precht und Nora Zapf mit einem Nachwort von Marcus Coelen. Wien/Berlin: Turia + Kant, 2016.

Santiago Papasquiaro, Mario: Ratschläge von 1 Marx-Schüler an 1 Heidegger-Fanatiker. Zweisprachig spanisch/deutsch. Aus dem mexikanischen Spanisch von Nora Zapf. Wien/Berlin: Turia + Kant, 2018.