Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Bernhard Pirkl

Das faschistische Imaginäre. Täterfiktionen im globalen Zeitalter

Abstract des Dissertationsprojekts

Gegenstand des Dissertationsvorhabens ist die Konjunktur eines Phänomens vor allem in der franko- und anglophonen Literatur, das man als "Täterfiktion" bezeichnen kann, also Literatur, welche die Täter von Massenverbrechen, insbesondere des deutschen Genozids an den Juden zum Gegenstand hat (Amis, Littell, Binet). Diese literarische Auseinandersetzung mit Tätern findet vor einem zeitgeschichtlichen Hintergrund statt, der von einem "Kosmopolitismus der Erinnerung" (Levy/Sznaider) geprägt ist, in dessen Rahmen sich der Holocaust zu einer universellen Metapher für das Böse schlechthin entwickelt hat (Neiman), und sie bricht mit der globalen "erinnerungspolitischen Norm" der Zentralität der Opferperspektive (Jureit).

Das Dissertationsvorhaben widmet sich Fragen wie den folgenden:

  • Wie werden einschlägige Deutungsmuster aus der Geschichtswissenschaft, der Psychologie und der Philosophie bei der Konstruktion der Täterfiguren verhandelt?
  • Welche Identifikationsangebote bzw. -zumutungen werden mit welchen narrativen Mitteln erzeugt? Welche Erinnerungmilieus werden adressiert, welche werden ausgeschlossen?
  • Wie werden Nähe- und Distanzbeziehungen zwischen Autor, Erzähler, Protagonisten, Leser und den Verbrechen hergestellt und aufrechterhalten?

Kurzbiographie

Seit 2015 Doktorand am Kolleg

2014: M.A. Literarisches Übersetzen, LMU München

2012: Staatsexamen Philosophie, LMU München

2010: Staatsexamen Geschichte und Englische Philologie, LMU München