Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Ivana Perica

Dr. Ivana Perica

Literarische Weltpolitiken: Indexe ihrer Historisierung 1928 – 1968 – 2018

Abstract des Forschungsprojekts

Das Projekt unternimmt eine komparativ-historische Zusammenschau von historischen Angelpunkten, in welchen Weltpolitik und Weltliteratur in regem Austausch standen: 1928, 1968, 2018. Mit dem Fokus auf diese Angelpunkte werden historische Schauplätze der literarischen Globalisierung mit Bezug auf die damals vorherrschenden politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Paradigmen untersucht. Während die ersten zwei Angelpunkte – die Literatur, die aus der Oktoberrevolution hervorging, sowie die Literatur der sozialen Bewegungen der 1960er Jahre – als Weltliteratur studiert werden, die die Idee des globalen Wandels verhandelt, wird der jüngste Angelpunkt – unsere Gegenwart und unmittelbare Vergangenheit – mit Blick auf seine theoretischen Grundzüge erörtert. Der ‚Angelpunkt 2018‘ wird mithin als theoretischer Augenblick historisiert, in welchem die früheren Angelpunkte widerhallen und neu thematisiert werden.
Der theoretische Rahmen korreliert die historisch divergierenden Entwürfe der politischen Idee des globalen Wandels mit zeitgenössischen Debatten um die Weltliteratur, dabei auch selbst zwischen zwei Aspekten mäandrierend: zwischen dem den literarischen Texten eigenen Potenzial zur Welterschaffung und ihrem Status als konsumierbare Ware auf dem globalen Marktplatz der Ideen. Indem das Projekt das Zusammenspiel von politischer Theorie und Ästhetik auf der einen Seite und der Weltliteraturstudien auf der anderen unter die Lupe nimmt, setzt es zwei Forschungsfelder in Beziehung, die zwar gleichzeitig dem Nexus des Literarischen und des Politischen nachgehen, ohne aber bisher Schnittstellen und gegenseitigen Austausch gewagt zu haben.

Kurzbiographie

Seit März 2019 Postdoktorandin am Kolleg

SS 2019 Lektorin an der Universität für Angewandte Kunst Wien

2017–2018 Lektorin am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien

2016-2017 JESH-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften

Seit 2015 Redaktionsassistentin in der Zeitschrift „arcadia“ (De Gruyter)

2013 Promotion an der Universität Wien, Titel der Doktorarbeit: Die privat-öffentliche Achse des Politischen: Das Unvernehmen zwischen Hannah Arendt und Jacques Rancière

2009–2013 Universitätsassistentin am Institut für Slawistik der Universität Wien

2008-2009 Universitätsassistentin an der Abteilung für Germanistik der Philologischen Fakultät Zagreb

2004-2007 Studium der deutschen und kroatischen Sprache und Literatur an der Philologischen Fakultät der Universität Zagreb, mit Stipendienaufenthalten in Leipzig (2004, DAAD), Konstanz (2005, Altana), Graz (2005, ÖAD) und Berlin (2007, DAAD)
Titel der Diplomarbeit: „Von Fremdreferenz zur Selbstreferenz. Niklas Luhmann über die Ausdifferenzierung des Kunstsystems“

Publikationen

Monografie

Die privat-öffentliche Achse des Politischen: Das Unvernehmen zwischen Hannah Arendt und Jacques Rancière. Würzburg: Königshausen & Neumann (Epistemata Philosophie), 2016.

Aufsätze

„Anarchismus als Fluchtpunkt der Kulturrevolution.“ Kulturrebellen. Theorie und Praxis des Anarchismus in Politik, Kunst und Lebensformen. Hgg. Christine Magerski und David Roberts. Wiesbaden: Springer VS, 2019 (i.Ersch.).

„Politische Literatur und Politik der Literatur, Revolution und Evolution: Schnittstellen von politischer Theorie und Literaturwissenschaft.“ Politische Literatur: Debatten, Begriffe, Aktualität. Hgg. Christine Lubkoll, Manuel Illi und Anna Hampel. Stuttgart: Metzler-Verlag, 2019. 93–107.

„‚Social Literature Swindlersʻ: The r/evolutionary controversy in interwar Yugoslav literature.“ Neohelicon 45 (2018): 249–280, https://doi.org/10.1007/s11059-017-0418-5.

„Hybridity: Discussing Rancière with Austro-Marxism.“ Maska 32.185-186 (2017): 122-133 (Sonderheft Aesthetic Revolution. Hg. Amelia Kraigher).

„Das Politische der Literatur. Im Spannungsfeld von Privatheit und Öffentlichkeit.“ Weimarer Beiträge 62.1/2016: 113–130.