Graduiertenkolleg Funktionen des Literarischen in Prozessen der Globalisierung
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Proseminar Außerirdische. Eine Faszinationsgeschichte

25.04.2017 – 25.07.2017

Leitung

Prof. Dr. Robert Stockhammer

Zeit & Ort

Di 12-14 Uhr; Schellingstr. 3, RG, Raum RU104B

"It's a god-awful small affair / To the girl with the mousy hair." Vielleicht sind Außerirdische trotzdem nicht nur ein Thema für technikbegeisterte Jungs. Nach vereinzelten Vorläufern in der Antike (insb. Lukian) spielen sie vor allem im 17. und 18. Jahrhundert eine wichtige Rolle für die langsame Durchsetzung des korpernikanischen Weltbilds im Bewusstsein der Zeitgenossen und bevölkern deshalb die Phantasie von Astronomen (Kepler), Literaten (Cyrano de Bergerac, Francis Godwin, John Milton) und Philosophen (Fontenelle, Herder, Kant). Gegen Ende des 19. Jahrhunderts inspiriert die vermeintliche Entdeckung von künstlich angelegten Kanälen auf dem Mars die Romane (von H.G.Wells und Kurd Laßwitz), in deren Gefolge wir heute "Marsmenschen" als pars pro toto für Außerirdische schlechtin verwenden. Im 20. Jahrhundert inszenieren etwa Paul Scheerbart und Stanislaw Lem (vor allem in Solaris) die Frage, wie wenig anthropomorph ein intelligentes Wesen konzipiert werden kann, um noch als intelligentes Wesen begriffen zu werden. Vor allem auch Globalisierungstheorien brauchen die Imagination eines Blicks von Außerirdischen auf das Ganze des Irdischen. Da die Außerirdischen bisher noch von der Empirie ungetrübt sind, lassen sich die Motivationen und Bedingungen ihrer Erfindung an ihnen besonders klar ablesen. Wie Filme, Musik, ein Hörspiel und vielleicht auch Computerspiele einbezogen werden können, ist im Einzelnen zu verabreden; ich nehme gern auch schon Vorschläge während der vorlesungsfreien Zeit entgegen (bis 17.April per Mail an stockhammer@lrz.uni-muenchen.de); eine Rückmeldung erfolgt, in Sammelform, spätestens in der ersten Sitzung des Seminars. 

Einige der genannten Texte und andere werden schon während der Semesterferien auf lsf zur Verfügung gestellt.
Erwartet wird regelmäßige Anwesenheit und aktive Mitarbeit sowie die Bereitschaft, die Mitverantwortung für eine Sitzung zu übernehmen.